Wie ein Hype entsteht
Man nehme:
- die Gewissheit, als Unternehmen mehr im Internet präsent sein zu müssen
- eine kreative Werbeagentur
- die Idee, jemanden über supergeile Produkte singen zu lassen
- einen Song des Berliner Künstlers Friedrich Lichtenstein
… und schon hat man einen Werbefilm auf YouTube, der in kürzester Zeit über 6 Millionen Mal freiwillig geschaut wird und einen Hype auslöst.
Ganz so einfach war es sicherlich nicht und für das traditionsreiche Unternehmen EDEKA mit Sicherheit eine schwere Entscheidung, neue Wege in der Werbung und Markenbildung zu gehen. Aber Idee und Entscheidung mündeten in einem absoluten Erfolg.
Am 21. Februar hatte ich morgens ein Lachen im Gesicht, als EDEKA seinen neuen Videoclip auf Facebook postete. Supergeil!
Schnell zeigte sich, dass nicht nur ich von dem neuen Spot auf YouTube begeistert war. EDEKA spricht mit dem Clip bewusst die junge Zielgruppe an. Und das funktioniert! Das Video entwickelte sich zum Mem (ein Inhalt, der durch Kommunikation in den Sozialen Medien viral weitergegeben wird). Es wurde innerhalb weniger Tage über 6 Millionen mal angeschaut und in den Sozialen Medien geteilt, geliked und positiv kommentiert.
Polarisierende Werbung hat auch Kritiker
Wie bei allem gehen natürlich auch hier die Meinungen auseinander. Es gibt auch kritische Stimmen, gerade von der älteren und konservativen Kundschaft. Auf Facebook werden Kommentare veröffentlicht wie z.B. „Ich muss sagen, dass dieser Werbespot mich eher abschreckt als bei euch einkaufen zu gehen“ oder „Die Spots, wo die Verkäufer dies und jenes erklären waren besser. Ich würde bei dieser Schiene bleiben“
Doch gute und nachhaltige Werbung darf polarisieren. Es wird darüber geredet und Aufmerksamkeit gespendet. Ziel erreicht!
Ambush-Marketing: Parodien und Cover-Versionen des Videos
Bekanntlich zieht Erfolg Nachahmer an und wer schlau ist springt auf den Zug des Supergeil-Hypes auf. So entstehen mehr und mehr Coverversionen und Parodien des EDEKA-Videos. Hundebesitzer, Fußballvereine, Städte, Radiosender, Gastronomie und natürlich der Einzelhandel veröffentlichen Clips, die mehr oder weniger gut gelungen sind. Dieses Phänomen ist als Ambush Marketing, eines Bereiches des Guerilla Marketings, einzuordnen. Die Präsenz und die Aufmerksamkeit eines andern Werbenden wird für die eigenen Marketingaktivitäten genutzt.
Exemplarisch möchte ich ein Video vorstellen, das in meiner Heimatstadt entstanden ist. Die Mainzer Eisdiele „Das Neustadteis – N´Eis“ veröffentlichte eine Supergeil-Parodie zur Wiedereröffnung nach der Winterpause. Im vergangenen Jahr von zwei sympathischen jungen Frauen gegründet löste das Laden-Konzept einen Hype in der jungen Mainzer Bevölkerung aus. Die beiden Gründerinnen wurden von der Nachfrage fast überrannt.
Hallo Iris,
schön, dass Du das N´Eis-Video gleich mit angehängt hast: da werd ich dann wohl gleich demnächst mal ein schlecken…
Grüße
Dagmar
Ja, das steht bei mir auch fest auf dem Plan. Das Wetter lädt dazu ein. Noch ein paar Tage müssen wir uns gedulden… Lass uns gemeinsam gehen 🙂
OK – ich zähle ja eher zu den Konsevertivos. Aber die Stimme und die einzelnen Szenen sind schon lustig.
Ob ich mich jedoch nach dem anschauen des Videos mehr für EDEKA-Waren interessieren könnte. Ich weiß nicht?!.
Aber Du sagst ja zu Recht, dass es eher Jüngere anspricht, das Video.
Gruß Dad
Selbst, wenn du beim nächsten Einkauf nur einmal „supergeil“ denkst und vielleicht innerlich schmunzelst, hat EDEKA dich erreicht 😉 Es ist dann die Erinnerung an die lustigen Szenen und das gute Gefühl dabei, was dich beim Einkaufen begleitet.